Entführte Führung
Mit der dritten Niederlage im dritten Spiel haben die Mammuts am 25. Januar ihre „Match des Monats“-Serie fortgesetzt. Gegen die – auf Schlüsselpositionen nighthawkverstärkten – Scharbeutz Pirates gingen die Gastgeber mit 4:5 vom Eis. Dabei boten die Urtiere wie schon in den zuvor verlorenen Partien gegen die Harsefeld Tigerenten und die Hamburger Polizei eine durchaus ansprechende Leistung, konnten aber wieder eine zunächst klare Führung nicht in einen Sieg ummünzen. Im ersten Spielabschnitt glich Fabian Harms das 0:1 der Gäste von der Ostsee mit einem Rebound zunächst aus und legte dann zum 2:1 nach, indem er einen Sohst-Hammer von der blauen Linie mit einem Tip In veredelte. Mit einem frechen Forecheck gönnte sich der ausnahmsweise in die Verteidigung delegierte Markus Stevens sodann einen Ausflug nach vorne, setzte die überraschten Piraten außer Gefecht und erhöhte auf 3:1. Noch vor dem Drittelende aber brach die vertraute Mammut-Seuche im Gastgeberteam aus: ein vermeintlich leichtes Spiel vor Augen, stellten vor allem die Angriffsreihen die Arbeit nach hinten ein. Konsequenz: die Piraten entführten die Führung und kamen noch vor der ersten Pause zum Ausgleich. Zwar setzten die Mammuts im Mittelabschnitt die Anweisungen von Kapitän Arne Kuntze, der an Stelle des Trainers coachte, konsequent um: im eigenen Drittel wurden die Positionen besser gehalten, Gegenspieler wurden konsequent attackiert. Alle vier Angriffsreihen arbeiteten gut nach hinten, und selbst ein Unterzahlspiel nach einer Crosscheck-Strafe gegen Wolfgang Gehrmann brachte das Heimteam nicht in Verlegenheit. Dennoch ging das Drittel durch einen glücklichen Treffer mit 0:1 an den Gegner. Im Schlussabschnitt schalteten die Mammuts wieder auf Angriff, beherrschten durchweg das Geschehen, berannten das Piraten-Tor, und Oliver Watermann kam zehn Minuten vor Spielende auch zum 4:4-Ausgleich. Abermals aber fand einer der schnellen Scharbeutzer Angreifer den Weg durch die Dickhäuter-Reihen und ließ Keeper Tjark Lindenau mit einem Schlenzer ins obere rechte Eck keine Chance: 4:5.
„Wir hatten heute einfach kein Glück am Schläger“, lautete das Kabinenresümée von Arne Kuntze, „aber wir können erhobenen Hauptes aus der Eishalle gehen“ – wo man auf die gesenkten Häupter von ein paartausend Handballfans traf, die mit dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft im Weltmeisterschaftshalbfinale die bitterere Niederlage zu verarbeiten hatten.
EHC Mammuts:
Tor: Tjark Lindenau
Verteidigung: Markus Stevens, Oliver Sohst; Igor Wiens, Max Bode
Angriff: Arne Kuntze, Fabian Harms, Jonas Kleinebenne; Arne Ufer, Oliver Watermann, Lars Stegemann; Sven Nissen, Jan von Döhren, Wolfgang Gehrmann; Maksim kalnins, Christian Leverenz