Same Procedure…

Bis Silvester waren es noch drei Tage hin, aber bei den Mammuts lief schon am 28. Dezember „The Same Procedure…“. Trotz einer 5:2-Führung zu Beginn des letzten Spieldrittels kassierte das Heimteam in der Volksbank Arena noch eine 6:7-Niederlage gegen die Tigerenten aus Harsefeld. Damit wiederholte sich in der zweiten Partie der neu aufgelegten Serie „Match des Monats“, was vier Wochen zuvor gegen die Mannschaft der Hamburger Polizei geschehen war: nach einer 5:2-Führung anfangs des Schlussdrittels waren die Mammuts bei der Serienpremiere mit einer 5:7-Niederlage vom Eis gegangen.

Dabei hätten die Dickhäuter gewarnt sein sollen. Dass aus Harsefeld nicht die gleiche Truppe angereist war, die drei Wochen zuvor jenseits der Elbe mit 16:4 abgefertigt worden war, wurde schnell im ersten Drittel deutlich. Das Heimteam fand nicht ins Spiel, ließ Großchancen liegen und geriet in der sechsten Minute in Rückstand, weil der ungedeckte linke Verteidiger der Gäste seine totale Reisefreiheit an der blauen Linie für einen Distanzschuss nutzte, dessen Rebound sich mühelos zum 0:1 einnetzen ließ.

Im Mittelabschnitt allerdings kamen die Mammuts wie verwandelt aufs Eis. Nach einer Minute bediente Jonas Kleinebenne Arne Kuntze von links mit einem Superpass, den der Spielführer cool in den Ausgleich ummünzte. Daran nahm Andi Wielgoß sich ein Beispiel und servierte Markus Stevens einen langen Aufbaupass, den der wieder einmal großartig aufgelegte Deutsch-Kanadier für den Führungstreffer nutzte. Seine nächsten beiden Tore markierte Stevens dann lieber per Alleingang – was nicht hieß, dass der Rest des Teams untätig blieb. Starke Kombinationen, bei denen vor allem Neuling Lars Stegemann gefiel, und ebenso starkes Zweikampfverhalten, bei dem sich vor allem wieder und wieder Siamak Forouhi seines Spitznamens „Axt von Teheran“ würdig zeigte.

Im Schlussdrittel schienen die Stevens-Festspiele weitergehen zu sollen. Nach einem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer der Tigerenten ließ die Nr. 86 sich von Stegemann bedienen und erhöhte auf 5:2. Doch plötzlich war alles vergessen. Vor allem die ewig gültige Ansage von Trainer Martin Kania: „Wir spielen von hinten heraus. Das Spiel wird aus der Defensive gewonnen.“ Stattdessen ließ ein fataler Herdentrieb die Mammuts nach vorne ziehen, was den schnellen, zur Verstärkung aufgebotenen Jugendspielern der Tigerenten freie Wege ins Mammuts-Drittel öffnete. Zwischen der 54. und 58. Spielminute glichen die Gäste mit drei Kontertreffern aus – um das Spiel zwei Minuten vor Schluss für sich zu entscheiden.

EHC Mammuts

Tor: Niklas Nissen

Verteidigung: Julian Philippi, Simon Ott; Detlev Behrens, Christian Leverenz

Angriff: Markus Stevens, Oliver Watermann, Andreas Wielgoß; Jonas Kleinebenne, Arne Kuntze, Lars Stegemann; Jörg Gronmeyer, Sebastian Müller, Uwe Förster; Siamak Forouhi, Sven Nissen

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