NHL in Bahrenfeld
Der Gegner und sein Coach waren allerdings nicht irgendwer. Auf den Trikots der Gastmannschaft prangte das berühmteste Logo der Eishockeywelt, das große C und kleine H der Montreal Canadiens. Zum erstenmal war vor dem Anpfiff auf deutschem Eis der legendäre Schlachtruf des renommiertesten Clubs der Welt zu hören: „Go, Habs, go!“ Zum erstenmal spielte damit am 29. September 2018 die Auswahl eines NHL-Clubs in Hamburg – Les Canadiens d’Yvon Lambert, die Hobbytruppe der Frankokanadier, die derzeit durch Europa tourt. Durch clevere Terminplanung stahlen damit die Mammuts ganz nebenbei den Kölner Haien die Show, die erst vier Tage später am Rhein gegen die Edmonton Oilers antreten sollten.
NHL-Star Yvon Lambert selbst allerdings schnallte im zarten Alter von 68 Jahren nicht mehr selbst unter. Der langjährige Angreifer der Montreal Canadiens mit der Nummer elf, der in den siebziger Jahren ein gefürchteter grinding checker gewesen war und der von 1976 bis 1979 viermal in Folge mit den „Habs“ (Habitants nannte man die ersten französischsprachigen Siedler in Quebec) den Stanley Cup holte, zollt den harten Jahren in der NHL körperlich mittlerweile Tribut und begnügt sich mit dem Platz hinter der Bande.
Immerhin fiel sein Rat bei den Hamburgern auf fruchtbaren Boden. Im Schlussdrittel zeigten die Mammuts deutlich mehr Präsenz auf dem Eis und weniger Respekt vor den läuferisch, technisch und taktisch begnadeten Gästen – und durften den letzten Abschnitt mit 2:0 für sich und zum Endstand von 2:6 buchen. Bei 7:29 Restzeit auf der Uhr hatte Basti Müller auf der rechten Seite endlich den Weg in die Angriffszone gefunden und auf Jonas Kleinebenne im Slot gepasst, der nervenstark einnetzte. Drei Minuten vor der Schlusssirene schließlich verbesserte Fabian Harms auf Vorlage von Max Bode aus kurzer Distanz die Mammuts-Bilanz.
Der Preis für den Most Valuable Player des Heimteams ging an Markus Stevens – aus der Hand von Yvon Lambert, an dessen Ringfinger der goldene Klopper des Stanley Cup-Winners strahlte.
Tor: Lukas Stein
Verteidigung: Thomas Haffke, Igor Wiens; Jens Tathoff, Simon Ott
Angriff: Markus Stevens, Jonas Kleinebenne, Sebastian Müller; Maksim Kalnins, Fabian Harms, Max Bode; Jan von Döhren, Christian Leverenz, Wolfgang Gehrmann