Tierliebe Nordmänner
Der in der Eishockeygeschichte bis dahin unbekannte taktische Schachzug der gut gelaunten Dänen bewies ein halbe Stunde später auf dem Eis, dass die Nordmänner tierlieb sind, wenn es um Mammuts geht: die gelbe Rüsslermannschaft kam gegen den originell aufgestellten Turniersieger mit einem 4:2-Erfolg zu ihrem zweiten Tagessieg und einem versöhnlichen Turnierabschluss. Mit ihrem ersten Sieg des Tages – einem 25 Sekunden vor der Schlusssirene von Arne Kuntze eingenetzten 1:0 gegen Backdraft Cologne – hatten sie zuvor dem Vorjahressieger endgültig entthront. Der Titelverteidiger war zuvor in seiner Auftaktpartie den Dänen bereits mit 2:4 unterlegen.
Trotz der zwei wertvollen Siege reichte es für die Gelben nur zu Platz vier. Die Ehre der Mammuts rettete in diesem Jahr das blaue Team, das hinter den Vikings mit nur einem Punkt Abstand und insgesamt elf Zählern Turnierzweiter wurde. Im entscheidenden Spiel gegen die Dänen hatten die Blauen in Unterzahl kurz vor Ende den Treffer zum 3:4 hinnehmen müssen. Dass sie einen guten Tag erwischt hatten, unterstrichen die Blauen in der Auseinandersetzung mit dem gelben Bruderteam, die sie locker mit 6:0 für sich entschieden. Team Mammut Blau war in der ersten Reihe mit Markus Stevens, Marcel Köster und dem aus Wien heimgekehrten Kapitän Arne Ufer unwiderstehlich besetzt, und trumpfte immer dann auf, wenn die Star-Reihe auf Pirouetten und Spielästhetik verzichtete und sich zum einfachen Spiel bereit fand. In der zweiten Reihe gefiel überdies Rookie Sebastian Müller. In der Verteidigung fanden die Blauen verläßliche Unterstützung in dem klug aufbauenden Igor Wiens, dem auffallend gereiften Simon Ott, dem offensiv stark interessierten Joel Meyer und Neu-Mammut Thomas Kunze. Schließlich hatte Stammkeeper Tjark Lindenau einen seiner ganz starken Tage erwischt, wurde am Nachmittag aber noch getoppt, als der aus Manchester neu zu den Mammuts gestoßene Steve Duval den Platz im Kasten übernahm.
Als Titelanwärter mussten zu Turnierbeginn auch die Harzer Luchse gelten, vor denen Mammuts-Coach Martin Kania vor der Eröffnungspartie gegen die Blauen mit den unbestreitbaren Worten warnte: „Die Harzer sind ein Brocken.“ Allerdings mussten sich die Brocken in der hart umkämpften Partie den Blauen vier Minuten vor Schluss mit 2:3 geschlagen nehmen, als einer ihrer Verteidiger mit einem Scheibenverlust vor dem Torraum Markus Stevens ein Angebot machte, das der nicht ablehnen konnte. Vollends zuschanden wurden die Titelambitionen der Luchse im Spiel gegen die Vikings, in dem der Turniersieger binnen einer Minute gleich zweimal in Unterzahl traf und das Ergebnis auf 3:2 stellte.
Ihren Titel als Sieger der Herzen verteidigten erfolgreich die Harsefeld Tigers, die lediglich ihre zwei im Penaltyschießen gegen die gelben Mammuts errungenen Punkte mit über die Elbe nahmen. Dass sie ein würdiger Sieger sind, bewiesen im übrigen die Vikings in ihrer Begegnung mit dem Turnierletzten Harsefeld: als die Tigers ihren Ehrentreffer zum 1:8 erzielten, brach auf der Bank der Wikinger ein Jubel aus, der dem bei der Entgegennahme des Mammuts-Cups kaum nachstand.
In Summe schossen beide Mammut-Teams während des Turniers 30 Tore. Vereinsinterner Schützenkönig wurde mit sechs Treffern Markus Stevens, je viermal trafen Marcel Köster Andy Wielgoss und Arne Ufer. Jonas Kleinebenne kam auf drei Treffer, Arne Kuntze, Thomas Kunze und Oli Watermann auf zwei, Jan von Döhren, Joel Meyer und Sebastian Müller trafen einmal.
Der Most Valuable Player des Turniers war aus drei Spielern zu wählen, die für ihre Mannschaften je sieben Tore schossen, nämlich die Nummern 4 und 6 der Vikings und die Nummer 34 der Harzer Luchse. Die Wahl der unabhängigen Jury der internationalen Sportpresse, die aus betrieblichen Gründen ausschließlich aus dem HockeyJeck bestand, fiel auf den dänischen Sportsfreund mit der Rückennummer 4, der aus den Händen von Mammut-Vizepräsidentin Singa Meyer-Gätgens die auch diesmal von den Horster Meba-Werken formschön gestaltete Trophäe entgegennahm und sie gleich in die feuchten Hände des Kollegen mit der Nummer 6 weitergab.
Bester Torhüter wurde mit einer Fangquote von 90,3 Prozent der Keeper der Harzer Luchse.
MAMMUTS BLAU Tor: Tjark Lindenau, Steve Duval; Verteidigung: Igor Wiens, Joel Meyer; Detlev Behrens, Simon Ott; Thomas K. ; Angriff: Markus Stevens, Arne Ufer, Marcel Köster; Sebastian Müller, Oliver Watermann, Christian Leverenz; Siamak Forouhi, Uwe Förster
MAMMUTS GELB Tor: Lukas Stein; Verteidigung: Thomas Haffke, Philipp Rathmer; Dirk Meyer, Jens Tathoff; Olaf Meyer, Siegbert Laakmann; Angriff: Jonas Kleinebenne, Arne Kuntze, Andy Wielgoss; Jan von Döhren, Maxim Kalnins, Fabian Harms; Singa Meyer-Gätgens, Wolfgang Gehrmann