Triumph des Chaos
Tatsächlich waren es Tjark Lindenau und Malte Fock im Gehäuse der Dickhäuter gewesen, die den knappen Sieg des Heimteams im ersten Freundschaftsspiel der Saison am Abend des 17. Oktober in der Volksbank Arena festgehalten hatten. Wieder und wieder hatten die gastierenden Hamburg Rangers die unkonzentriert nach hinten arbeitenden Mammuts mit Gegenstößen überlaufen können und für Alarm vor dem Torkreis gesorgt. Aber weder aus der Distanz noch aus dem Getümmel im Slot waren die beiden Keeper über die Dauer des Spiels öfter als zweimal zu überwinden, so dass die Mammuts, letztlich nicht unverdient, mit einem 3:2-Erfolg in den Winter 2014/15 starten konnten.
Die Traineransprache allerdings hörte sich an, als hätten die Rüsseler gerade ihren Untergang auf dem Eis erlebt. Kein Einsatz, keine Kommunikation, kein Einhalten der Positionen, Chaos in der Verteidigung und Kopflosigkeit im Aufbau – so das Resüm’ee des Trainers. Der eine oder andere in der Kabine fragte sich erkennbar im Stillen, wer da wohl gerade ein Spiel gewonnen hatte.
Bei allen Schwächen, welche die Mammuts zeigten, hatten sie eine insgesamt ausgeglichene Partie gegen die Rangers geliefert. Vor allem war es dreimal das ohne ein halbes Dutzend Leistungsträger angetretene Heimteam, das in Führung gehen konnte. In der fünften Spielminute hatte Rookie Lucas Timm frech vorgecheckt und den gegnerischen Keeper mit einem flachen Schuss ins linke Eck geschlagen. Kurz vor der Pause glichen die Rangers aus. Mitte des zweiten Drittels erzielte Andy Wielgoss nach einem Break die erneute Führung, die abermals nicht in die Pause gerettet wurde.
In der von den Gästen zusehends ruppiger geführten Partie sahen sich die Mammuts bei Hinausstellungen gegen Detlev Behrens und Philipp Rathmer von Hauptschiedsrichter Johannes Erchen mit einem Heim-Malus belegt. Was den als Kapitän aufgelaufenen Markus Stevens nicht davon abhielt, zehn Minuten vor Schluss eine der während des gesamten Spiels überreichlich gebotenen Mammut-Chancen zum Siegtreffer zu nutzen. Der Rest war Zittern durch das vom Trainer registrierte Chaos – und die Überzeugung, dass es eine gute Saison werden könnte, wenn alle schlechten Spiele am Ende gewonnen werden.
EHC Mammuts:
Tor: Tjark Lindenau, Malte Fock; Verteidigung: Thomas Haffke, Philipp Rathmer; Bengt Hausen, Jens Tathoff; Anke Timm, Detlev Behrens, Simon Ott; Angriff: Markus Stevens, Marcel Köster, Nikita Becker; Maksim Kalnins, Joel Meyer, Andreas Wielgoss; Julian Philippi, Lucas Timm, Wolfgang Gehrmann