Ungeduscht

Jede Menge Ellbogenchecks, aber niemand wird auf die Strafbank geschickt. War ja auch nicht auf dem Eis, sondern vor der Halle, wo die Mammuts sich seit Ende Juli coronagerecht mit dem gegenseitigen Berühren des Verbindungsgelenks zwischen Ober- und Unterarm wieder zum Training nach der fünfmonatigen Pandemiepause begrüßen – natürlich unter Auflagen. Im Freien legen deshalb die Spieler, die nicht ohnehin schon in voller Montur an der Volksbank-Arena vorfahren, ihre Ausrüstung an. Allen voran die beiden Goalies, die zwar ans Maskentragen gewöhnt sind, aber positionsbedingt zum Ankleiden mehr Zeit benötigen als der Rest des Teams. Erst zehn Minuten vor Beginn der Eiszeit wird in die Halle eingelassen – auf vorgezeichneten Wegen. Umkleidekabinen und Duschen sind gesperrt, die Schlittschuhe werden auf den Tribünen angelegt, auf denen Flatterbänder die Nebenfrau und den Nebenmann auf Distanz halten sollen.

Verzichten muss die Mannschaft unter freiem Himmel derzeit leider auf motivierende Rituale wie die bewährte Showeinlage von Abwehrrecke Thomas Haffke, bei der er als Dankeschön für gute Leistungen des Teams seinen Stringtanga formvollendet unter die Achselhöhlen zu ziehen pflegt.

Jeder hat zu unterschreiben, dass er das Hygienekonzept der Volksbank Arena zur Kenntnis genommen hat. Mehr als 25 Aktive dürfen nicht zugleich aufs Eis, Gastspieler haben deshalb nur eine Teilnahmechance, sofern die Stammspieler dieses Kontingent nicht ausschöpfen. Kein Problem allerdings bei den bisherigen Trainings, bei denen sich allenfalls gut ein Dutzend Spieler einfanden.

Coach Martin Kania jedenfalls sieht trotz Corona optimistisch in die neue Saison: „Die Mannschaft ist trotz aller Schwierigkeiten topmotiviert. Die Regulierungen in der Volksbank Arena sind prima und behindern den Trainingsbetrieb überhaupt nicht. Wir können uns voll unseren Saisonzielen widmen, und die lauten: Taktik und Defensive verbessern.“

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