Mammuts rocken Harsefeld
Von unserem nach Harsefeld entsandten Korrespondenten Wentzel R.R. Skowronek
Mit einem achtbaren dritten Rang endete der Versuch der Mammuts, in diesem Jahr das traditionell stark besetzte Hobby-Turnier der Tigerenten in Harsefeld zu rocken, nachdem in den beiden Vorjahren der Turniersieg und ein vierter Platz herausgekommen waren.Der Auftritt der Rüsseltiere hatte von Anfang an unter außerordentlichen Erschwernissen gelitten. Eine Kabine eng wie ein Fiat 500 und wie dieser von allen Seiten einsehbar, konnten aber genauso wenig die Laune und den Siegeswillen brechen wie der Kartoffelacker von Eisfläche und die wie immer gewöhnungsbedürftige Beschallung aus der untersten CD Schublade des Präsidenten. Böse Zungen behaupten, Dirk Meyer habe lediglich den Krach seiner Stanz- und Blechschneidemaschinen aufgenommen und einen mittelschweren Wutanfall seines Vorarbeiters dazu geschnitten…
Exzellent eingestellt von Kapitän und Spielercoach Arne Ufer legten die Hamburger los. Während der wilden Mammut Stampede kamen die Gegner von den Rinkrats aus Rendsburg mit 3:0 unter die Kufen. Einzig einige kleinere Ungenauigkeiten im Aufbauspiel, die vom Käpt´n schonungslos angesprochen wurden, trübten den ansonsten exzellenten Eindruck ein wenig.
Der spätere Turniersieger, die Grufties aus Hamburg, wartete im zweiten Spiel und zeigte den anwesenden Paleofanten die Grenzen auf. In den folgenden 15 Minuten kamen sie kaum aus dem eigenen Drittel heraus. Sie kratzten, bissen, spuckten und stemmten sich mit aller Macht gegen die Niederlage bis…ja bis exakt 3 Sekunden vor Schluss. 0:1 ging eine der größten Schlachten im norddeutschen Hobbysport seit der legendären Kabinenkeilerei der Mammuts beim Turnier in Braunlage verloren.
Schlimmer konnte es eigentlich nicht kommen…eigentlich, denn des Dramas zweiter Akt sollte folgen. Dänen, genauer gesagt dänische Frozen Chicken waren bestenfalls ebenbürtig. Eigentlich nicht mal das, denn die Dickhäuter hatten das Spiel fest im Griff, vergaßen nur leider, rechtzeitig den Sack zuzumachen. Einzig ein einzelner Wikinger der die Dynamik eines Arne Ufer, den Biss eines Jan van Döhren und die Wucht eines Dedl Behrens in seiner Gestalt vereinte, machte den Urzeitlern das Leben schwer und dem Schultergelenk des letztgenannten den garaus. Ähnlich hart trieb die Bande ihr grausames Spiel mit Bessy Bestmann, der nach großem Einsatz übel einschlug und eine gefühlte Ewigkeit benommen liegenblieb. Zum Glück konnte er noch den Kopf schützen, Knie und Hüfte waren danach allerdings ziemlich lädiert. Reicht das nicht an Pech für ein Spiel? Die brutale Wahrheit lautet nein
Wer es war, ist nicht überliefert, aber es war wiederum nur ein paar Sekunden vor Schluss, dass ein Schüsschen, das diesen Namen eigentlich nicht verdiente über den bereits erwähnten Kartoffelacker hoppelte und den Schläger des Mammut-Goalies übersprang. Höchststrafe durch die Hosenträger! Der ansonsten durchaus starke Keeper „Tretjark“ Lindenau, zuvor in fast drei kompletten Spielen nur einmal bezwungen, war danach kaum zu trösten. Abermals ging ein enges Spiel 0:1 verloren.
Der Turniersieg war dahin, der Pokal immer kleiner, geworden aber es gab weder Auflösungserscheinungen noch Selbstzerfleischung. Jetzt erst recht war das Motto und nur wenige Sekunden nach Anpfiff gegen die Piraten aus Scharbeutz wurden die Unverdrossenen belohnt. Einer freute sich besonders, nicht Joel, aber ein von ihm aufgrund dessen rücksichtsloser Spielweise besonders „geschätzter“ Intimfeind des Gegners schoss ein unglückliches Eigentor. „Es hätte keine Besseren treffen können“ ließ der Kassenwart und Eiskünstler breit grinsend vernehmen. Die Mammuts erhöhten noch auf 3:0 und schaukelten die Partie sicher nach Hause.
Das letzte Spiel geriet dann nochmal unnötig spannend. Bereits 3:0 in Führung liegend, unterlief den Hamburgern ein Fehlpass, ausgerechnet als die Verteidigung ausgetauscht wurde. Ein einsam auf den Goalie zulaufender Angreifer der Gastgeber netzte lässig ein. Ein zweites Tor gelang den Tigers auch noch, aber dann war Schluss.
Neben der guten Stimmung und der geschlossenen Mannschaftsleistung ragten insbesondere die Tore zweier sympathischer und einsatzfreudiger Vorzeigemammuts, die sich bisher eher selten in die Torjägerliste eintragenkonnten, heraus. Maksim Kalnins und Christian Lewerenz feierten Ihre Treffer mit dem Rest der Herde ausgiebig.
EHC Mammuts: Tor: Tjark Lindenau; Verteidigung: Dirk Meyer, Nikita Becker; Thomas Haffke, Philipp Rathmer; Detlev Behrens, Olaf Meyer; Angriff: Singa Meyer-Gätgens, Arne Ufer, Sebastian Döring; Jan von Döhren, Joel Meyer, Kevin Bestmann; Maksim Kalnins, Christian Lewerenz