Uwe Krupp führt Mammuts zum Sieg in Köln

Uwe Krupps Anweisung an die Mammuts war knapp und deutlich: Geht tiefer, noch mehr in die Tiefe, und mehr nach außen.

Was der zweifache Stanley Cup-Gewinner, vormalige Trainer der deutschen Nationalmannschaft und derzeitige Head Coach der Kölner Haie der Hamburger Mannschaft vermitteln wollte, war aber keine verbesserte Performance auf dem Eis, sondern nur die Einnahme neuer Positionen auf der Tribüne. Weil die Haie, deren Übungen Krupp in der Kölnarena 2 gerade leitete, ein Kleinfeldspiel quer über das Eis praktizierten, sollten die zuschauenden Mammuts besser Schutz vor den scharf geschossenen Pucks hinter den Glaswänden über der Bande suchen.

Gleichwohl musste die Zuwendung, welche die Dickhäuter durch den Star Coach erfuhren, aufbauende Wirkung entfaltet haben. Die Mammuts besiegten in einer auf beiden Seiten hochklassig geführten Partie Backdraft Cologne mit 5:3 und und krönten damit am letzten Januarwochenende eine gelungene Bildungsreise an den Rhein.

Zweimal hatten sich die Mammuts dem Team der Kölner Feuerwehr in den Vorjahren beim Mammut-Cup knapp geschlagen geben müssen. Diesmal aber setzten die Urviecher konsequent und erfolgreich um, was ihnen der leider verhinderte Chefcoach Matthias Kania in der Zwischenzeit technisch und taktisch hat vermitteln können.

In einem von Fairness geprägten lebhaften Eröffnungsdrittel vermochte 15 Minuten lang keines der beiden Teams entscheidende Vorteile zu gewinnen, bis Andy Wielgoß ein Zuspiel von Erstreihen-Center Joel Meyer aus der Halbdistanz flach in die rechte Ecke schicken konnte. Im Gegenzug glichen die Kölner aus, und gingen sogleich darauf mit 2:1 in Führung, weil die Gäste gleich zweimal vor dem eigenen Tor Scheibe und Angreifer leichtfertig aus den Augen verloren.

Das zweite Drittel sah die Mammuts spielen und immer wieder auf das Kölner Tor feuern, das die Brandbekämpfer freilich sauber halten konnten – bis zur letzten Minute. Mit dem Schlusspfiff allerdings revanchierte sich Wielgoß für Joel Meyers Assist beim ersten Tor mit einem schönen Pass, den der Center per Tip in verwandelte.

Auch der Schlussabschnitt gehörte den Mammuts, obwohl die Backdrafter zunächst in der Mitte des Drittels nach abermaligem Abwehrfehler mit 3:2 in Führung gingen. In den letzen zehn Minuten allerdings zelebrierten die Hamburger Hockey vom Feinsten. Zunächst war es Siggi Laakmann, der die freiliegende Scheibe von rechts am Kölner Schlussmann vorbei und zum Ausgleich einschob. Mammut-Käpt’n Arne Ufer legte einen spektakulären Sololauf nach dem anderen aufs Eis, ohne dass er indes zum Torerfolg kam. Den besorgte abermals die erste Reihe, in der Andy Wielgoß sich an diesem Tag durch unermüdlichen Einsatz den Titel „Mammut of the Match“ verdiente. Wielgoß war es auch, der abermals Joel Meyer mit einem sauberen Pass bediente, den der Center gern zum 4:3 verwandelte. Blieb nur noch für die ebenfalls durch sehenswertes Kombinationsspiel gefallende dritte Angriffsreihe etwas zu tun, und sie tat es. Einen nach Schuss von Johannes Erchen abgewehrten Puck besorgte sich Wolfgang Gehrmann hinter dem Tor, um in der vor dem Torraum wartenden Singa Meyer-Gätgens zukommen zu lassen, die gern zum 5:3 Endstand verwandelte.

Ob Uwe Krupp von all dem noch etwas mitbekam, entzieht sich der Kenntnis des Chronisten. Was allerdings tags darauf auffiel, war, dass die Kölner Haie in ihrer Sonntagspartie gegen die Düsseldorfer EG das Mammut-Spiel über weite Strecken kopierten. Auch die Haie dominierten ihren Gegner bis zum Ende des zweiten Drittels, und lagen doch mit 1:3 in Rückstand. Mit einem megastarken Schlussdrittel allerdings und einem Endstand von 4:3 versöhnten sie 18 000 Zuschauer in der Köln Arena – darunter die 25köpfige Delegation der Hamburg Mammuts.

EHC Mammuts: Tor: Tjark Lindenau, Malte Fock; Verteidigung: Thomas Haffke, Philipp Rathmer; Dirk Meyer, Oliver Sohst; Angriff: Olaf Meyer, Joel Meyer, Andreas Wielgoß; Jörg Gronmeyer, Arne Ufer, Sigbert Laakmann/Pierre Meyer; Singa Meyer Gätgens, Johannes Erchen, Wolfgang Gehrmann

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